Wer warst du denn, bevor man dir gesagt hat, wer du sein sollst?
- Gabi Lindemann
- 14. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juni
Eine sehr tiefgründige Frage, die mich durch das Zusammenleben mit Hunden schon länger beschäftigt. Als Züchter hat man die wunderbare Möglichkeit, sich darauf einzulassen, es miterleben zu dürfen, was sich da für kleine Persönlichkeiten entwickeln.
Ich habe auch schon einen Wurf von Aylin Notzen von HSS einschätzen lassen, was ich unglaublich informativ fand und dadurch meine Erfahrungen und Ansichten einen Mehrwert bekommen haben.
Doch seit ein paar Wochen geht es weniger um den Hund, vielmehr um das Miteinander von Mensch und Hund. Der aktuelle Weg, den ich eingeschlagen habe, hat sich mit unüberwindbaren Hindernissen zugestellt. Nein, es lief nicht rund. Obwohl ich alles versucht habe es richtig zu machen. Es hat nicht gereicht.
Es kommt mir gerade so vor, als ob ich eine Selbsterfahrung mache, wie sich ein Hund fühlt, der schreiend in der Leine steht, wenn er Hunde oder bewegte Objekte sieht.
Nicht selten können diese Hunde einige Tricks und Kommandos, die klassisch Konditioniert wurden. Ich komme auch aus der Richtung, es gab Wertschätzung über Leistung. Bei Persolog wurde ich als Leistungstyp ausgewertet;))) nur ein Teil, aber sehr interessant.
Es hört sich auch gar nicht schlecht an und hat auch Vorteile.
Vielleicht leben wir auch in einer Gesellschaft, wo es wichtig ist, Leistung zu bringen, welches wir auch zu unseren Hunden übertragen. Sie sollen im Alltag gefallen, sich unauffällig verhalten, das erleichtert unser Leben mit dem Hund in unserer heutigen, schon schnelllebigen Zeit.

Doch dann gibt es Hunde, die sich in diesem Sytem nicht wohlfühlen und ein Ventil suchen, ihren inneren entstandenen Druck abzulassen. Es kann sich unterschiedlich zeigen, Aggression gegen Menschen oder Hunde, an der Leine pöbeln, keine Ruhe finden oder oder.
Dann kommt das Zauberwort BEZIEHUNG. Die bedingslose Wahrnehmung, die bedingungslose Liebe, die auf einer ganz anderen Seite stehen. Es geht nicht um Leistung, es geht um das ICH, welches gesehen und verstanden werden möchte. Es gehören Gespräche und auch Konflikte in eine Beziehung. Dadurch werden Grenzen gesteckt, wir erfahren dadurch, wer mein Gegenüber ist, welches Sicherheit gibt.
Erfahren wir wenig Beziehung, bleibt diese fehlende Erfahrung als Basis für viele unerwünschte Verhaltensweisen, die mit Emotionen künstlich drübergespielt werden.
Mensch und Hund brauchen eine gelebte Beziehung, dadurch entstehen Gespräche, wir lernen uns besser kennen und werden besser mit Konflikten umgehen.

Das ist eine kleine Kurzversion für den privaten Bereich, der mich sehr interessiert,
weil ich meinen gewünschten Weg verlassen musste.
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